"Eine Führungskraft im digitalen Zeitalter des öffentlichen Dienstes versteht die aktuellen und sich entwickelnden Möglichkeiten digitaler Technologien und kann einschätzen, wie diese zur Verbesserung der öffentlichen Ergebnisse eingesetzt werden können."


Hintergrund zu dieser Kompetenz

Jedes Jahr bringt auch eine Welle neuer Ideen und Konzepte in den digitalen Raum. Von "Smart Cities" bis zu "Government as a Platform", von "GPT-3" bis zu "Mesh-Netzwerken" – ein Ende von  neuen Tools und Schlagworten ist nicht in Sicht.

Während einige Innovationen von immenser und nachhaltiger Bedeutung sind, entpuppen sich andere als relativ unbedeutend.

Öffentliche Verwaltungen haben daher ein schwieriges Verhältnis zu neuen Technologien. Manchmal lassen sie sich von aufstrebenden Technologien verführen, die riskanter sind, und ein anderes Mal halten sie an längst veralteten Technologien fest, weil sie "sicher" sind.

Nun, da Technologien über Erfolg oder Misserfolg fast aller Verwaltungsprojekte entscheiden, ist es eine grundlegende Fähigkeit, gute Entscheidungen darüber zu treffen, welche Technologien eingesetzt werden sollen.

Führungkräfte in der Verwaltung werden auch zunehmend für die unter ihrer Aufsicht getroffenen Technologieentscheidungen verantwortlich gemacht. Daher ist es für Führungskräfte nicht mehr akzeptabel, solche kritischen Entscheidungen an einen Kader von Experten zu delegieren, auf den sie sich zwar stützen, den sie aber nicht verstehen.

Bedeutung der Kompetenz

Führungskräfte im öffentlichen Dienst müssen:

Warum wurde diese Kompetenz entwickelt und vereinbart?

Unsere Liste von 8 Kernkompetenzen  ist so gestaltet, dass sie neben den aktuellen, bestehenden Kompetenzen angesiedelt werden kann, die oft in Verwaltungshochschulen gelehrt werden. Alle acht unserer Kompetenzen repräsentieren daher Kompetenzen, die entweder aktuell nicht an öffentliche Bedienstete vermittelt werden, oder Kompetenzen, die aktualisiert werden müssen, um im digitalen Zeitalter weiterhin effektiv zu sein.

Diese Kompetenz wurde hinzugefügt, weil die Zahl der Möglichkeiten, welche Technologien genutzt (oder nicht genutzt) werden sollen, im Laufe der Zeit nur noch zunehmen wird. Führungskräfte im öffentlichen Dienst, die diese Entscheidungen in der Vergangenheit diese Entscheidungen ausschließlich an untergeordnete Expert:innen delegiert haben, haben festgestellt, dass eine Delegation ohne Verständnis das Projektrisiko erhöht und sich auch negativ auf die Karriere auswirken kann . Wir halten es daher für wichtig, zu betonen, dass es ein "neues Minimum" an Wissen über Technologien gibt, das einfach höher und anspruchsvoller ist als früher (wobei wir damit aufhören zu sagen, dass Führungskräfte "Technologieexpert:innen" sein müssen).

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